Suchtrisiko mobile Kommunikation

Suchtgefahr bei Computer und Smartphone Der Trend zur Verwendung der mobilen Kommunikation hat sich in den letzten Jahren immer weiter verstärkt

Die modernen Möglichkeiten der Kommunikation bergen natürlich auch ein gewisses Suchtrisiko. Dass man bei der Computersucht vom Internet und speziell vom Chatten oder durch Onlinespiele abhängig werden kann, weiß inzwischen jeder. Mobile Endgeräte machen die Entstehung der Internetsucht noch einfacher, da man durch sie jederzeit und überall weiterchatten oder surfen kann. Handys und Smartphones können dazu führen, dass man nur noch SMS schreibt oder den Messenger verfolgt und entweder die Handyrechnung in die Höhe treibt oder die Freunde außerhalb der mobilen Kommunikation damit verärgert. Da jeder der mobilen Kommunikation ausgesetzt ist, müssen wir uns immer wieder fragen, ob unser individueller Konsum noch dem Normbereich entspricht oder nicht.

Natürlich kann es ab und an zu Situationen kommen, in denen man auf eine wichtige Nachricht wartet und deswegen auch dann aufs Handy oder den Tablet-PC sieht, wenn andere dabei sind, die eigentlich die Zeit beanspruchen. Wird das jedoch zur Regel, ist davon auszugehen, dass ein Suchtproblem vorliegt, das man bekämpfen muss. Denn man schadet damit nicht nur den realen Kontakten, sondern kann auch in finanzielle Probleme geraten, wenn man keine Flatrate für die verwendete mobile Kommunikation nutzt.

Jugendliche sind 3 Stunden pro Tag online

Nach einer im August 2014 vorgestellten Studie des Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) zum Thema „Handysucht“ sind deutsche Jugendliche durchschnittlich fast drei Stunden täglich online. Forscher der Universität Bonn ermittelten in einer aktuellen Untersuchung, dass sie 135 Mal am Tag auf ihr Handy sehen. 73 Prozent der Jugendlichen verwenden für die Internetnutzung hauptsächlich das Smartphone, besonders beliebt sind Online-Communitys, Videoportale und Social Media, wie beispielsweise Facebook und Instagram.

Internetsucht vorbeugen: Selbstkontrolle

Internetnutzer können den eigenen Medienkonsum mithilfe von Programmen selbst erfassen und dadurch ihr Verhalten kontrollieren. Eine Möglichkeit dafür ist die App „Menthal“, die Informatiker und Psychologen der Universität Bonn entwickelt haben. Lädt ein Nutzer diese App auf sein Mobiltelefon, wird genau dokumentiert, wie viel Zeit er täglich mit dem Handy verbringt und welche Anwendungen er häufig nutzt. Das Programm kann kostenlos z.B. im Appstore heruntergeladen werden.